diese woche zwei glückscents in einer mittagspause gefunden. und heute schon wieder einen.
[13 uhr 33, ich bin 11 jahre alt. die schule ist aus aber ich habs nicht sonderlich eilig, weil zu hause eh nur fertigessen und der fernseher auf mich warten. ich geh die treppen von der s-bahn runter und bin in gedanken ganz wo anders als mich plötzlich von hinten jemand an meinem rucksack packt und mir einen kräftigen schubser gibt. einfach so. ich taumel die treppen runter, kann mich gerade noch fangen, weil ich auf andere kinder drauffalle und hab mir dabei auch ein bisschen wehgetan. von oben hör ich fieses jungenlachen und ich kann mir gerade noch so das heulen verkneifen, bis ich um die ecke bin.]
life, centuries ago.
[love is love is love is love]
life, centuries ago.
ich hab spass am fliegen gehabt, mich halbwegs erfolgreich gegen die killermosquitos verteidigt, bin in 30 metern höhe auf hängebrücken über den urwald gewackelt, war bei wagamama und fands ziemlich enttäuschend, bin monorail gefahren und hab mich gefühlt wie milla jovovich in das 5. element, hab mir beim yoga am strand einen abgefahrenen muskelkater geholt und mich mit den ameisen angelegt, hab mir vor dem canyoning in die hose gemacht und danach dieses grinsen nicht mehr aus dem gesicht bekommen, habe den sonnenuntergang und den sonnenaufgang in ein und demselben flugzeug erlebt, mir von einer bullet ant in den kleinen zeh beissen lassen und darauf erstmal zwei bier geext, habe unglaublich herzliche menschen kennengelernt und auch ein paar doofe, bin bei über 40 grad im schatten zwei stunden durch den dschungel gestapft um einen wasserfall zu sehen in dem man sich dann nicht abkühlen konnte, habe silvester im meer gebadet und wilde pinguine beobachtet, malayisch gegessen und ganz viel bbq, eine huntsman im hostelzimmer gehabt und mich in die freundlichkeit der leute verliebt, habe im 13. stock über die skyline sydneys geguggt und mich unheimlich frei gefühlt, hab mir in brisbane beim besten inder ever den bauch voll geschlagen und bin ein fan von tasmanischem bier geworden, hab mir ein paar arschteure stiefel gekauft, war genervt, war traurig, war unglaublich glücklich, hab unvorstellbar viele komische insekten gesehen, ein känguru gestreichelt, bin im linksverkehr autogefahren und vermisse jetzt die sonne, die mir noch vor 2 wochen das hirn verbruzzelt hat.
life, centuries ago.
gemeinsam warten wir auf die bahn, meine haare sind noch nass und die haut riecht nach sonnencreme und luft und während mir die sonne gänsehaut macht, muss ich den klos in meinem hals ein paar mal runterschlucken weil ich mein glück einen kurzen augenblick lang fassen kann.
life, centuries ago.
lang waren sie, die wintersonntage in bozen.der mitbewohner und ich bastelten an irgendwelchen modellen, skizzen, entwürfen für die akademie und waren vollkommen eins mit unsrer kleinen welt. alle augenblicke winkte der kollege mit nem dicken tütchen und wir trafen uns in der küche unserer morbid-charmanten wohngemeinschaft direkt neben der autobahn zu plätzchen, gras und ner kanne tee mit hubbabubba-geschmack. was waren wir seelig! raum, zeit und hirn wurden zu einer einheitlich breiigen masse und wenn wir nicht unsere neusten genialen ideen diskutierten oder vor lachen am boden lagen, dann lauschten wir dem hörspiel von ecos der name der rose. einen ganzen sonntag lang. und entdeckten tagsdrauf, dass kapitel eins auf repeat gestellt war...
life, centuries ago.